Blick von der Friedenauer Brücke nach Berlin | 2014 | Schlangenbader | Öl auf Leinwand


 

 Dienstag, 10. November 2020

https://text-der-stadt.blogspot.com/2020/11/rockige-gedichte-aus-friedenau.html

 

Rockige Gedichte aus Friedenau 

Von Michael Bienert.

Und malt und malt und malt. Ein Foto zeigt den Künstler Peter Schlangenbader,

Jahrgang 1953, am Schlagzeug inmitten seiner wilden Bilder und das trifft sehr genau das Lebensgefühl,

das einem aus seinem Werk entgegenspringt. Seine Malerei ist – sehr laut, sehr farbintensiv, sehr fleischlich. Großstadtmalerei in der Tradition des Expressionismus und der Neuen Wilden der 1980er-Jahre; wie fröhlich, wild, geil spritzt das über die Leinwand, man wird fast ein wenig west-berlinisch-wehmütig und dann wieder froh, weil es sowas noch gibt. Viel nackte Männlein und Weiblein mit unverkennbaren Geschlechtsmerkmalen („Universum der Lust“), aber wie sie leuchten! Das scheinbar Obsessiv-Hingerotzte hat malerische Raffinesse.

So ist es ja auch mit durchschlagenden Punk- und Rocksongs, die simpel gestrickt sind. Da entscheidet auch die richtige Klangfarbe über Sein oder Nichtsein. Nennen wir Schlangenbaders Werke einfach: klingende Bilder. Seit Jahren tobt sichSchlangenbader in seinem Souterrain-Atelier in der Niedstraße 14 in Friedenau aus, im selben Haus, in dem von 1911 bis 1933 der geistesverwandte „Brücke“-Maler Karl Schmitt-Rottluff arbeitete. Nicht weit davon hat das Ehepaar, das den Verlag Friedenauer Brücke führt, vor einiger Zeit eine neue Bleibe in einer Altbauwohnung gefunden. Etliche großformatige Bilder von Friedenauer Künstler lehnen an den Wänden und wissen noch nicht so genau wohin. Hermann Ebling und Evelyn Weissberg haben 2016 einen wunderbunten Werkkatalog Schlangenbaders herausgegeben und nun auch seinen ersten Gedichtband ZOMBY VEGAN. Schlangenbader schreibt so eruptiv wie er malt, auch hierbei sind der Einfluss des Berliner Großstadtexpressionismus um 1900 und der Neuen Deutschen Welle nicht zu überhören: „Wenn ich deine Aura seh / brauch ich Reanimation / auf der Intensivstation…“ Nicht fehlen darf eine Ode an Berlin, in der „grell“ sich auf „datenschnell“ reimt, „Cartier“ auf „Heilsarmee“ und die mit dem Bekenntnis endet: „fick dich Berlin / ich lieb dich Berlin / City an der Spree“. Großstadtmelancholie und kannibalische Fantasien kommen ziemlich roh und unverstellt zur Sprache. Das „Virus“ paart sich hier nicht mit Depression, sondern mit einem „Liebeskuss“. Das ist nicht die filigranste Dichtkunst, sie hat aber – wie die Bildwerke Schlangenbaders – einen ruppigen Charme.

Das Verlegerpaar hat aus diesem Sprachmaterial, aus Zeichnungen und Gemälden Schlangenbaders ein kleines Buch komponiert, das als rotzfreches Gesamtkunstwerk ein bibliophiles Vergnügen ist. Fein habt ihr das hinbekommen! Ein hübsch rockiger Farbfleck ist das in der überreichen Literaturgeschichte Friedenaus: „Sanft umwoben / von klugen Geistern / gelegentlich auch / bösen Fratzen / lebt dieser Ort / romantisch friedlich / blumenduftig /vor sich hin / inmitten der irrwitzig /delirierenden Stadt / atmet jeder hier / spicy Brodem / von dem was war / ist und wird.“

 

PETER SCHLANGENBADER: DAS NACKTE SEIN
Bilder, Zeichnungen, Collagen, Objekte
207 Seiten
Edition Friedenauer Brücke, Berlin 2016
ISBN: 978-3-9816130-3-2
49,00 €
 
PETER SCHLANGENBADER: ZOMBY VEGAN
Gedichte, Zeichnungen, Bilder
99 Seiten
ISBN: 978-3-9816130-8-7
Edition Friedenauer Brücke, Berlin 2020
25,00 €
 
Mehr über den Künstler: http://www.schlangenbader.de

 

Das ist alles so hingesetzt, wie es die Generation der Lüpertz, Baselitz, Höckelmann in einer Art von Vor-Punk vorgemacht hat: roh, ungeschminkt, ohne Konzessionen an jenen „guten Geschmack”, der bürgerliche Kunst auszeichnet (oder auszeichen sollte).

Das hat aber, im Gegensatz zu den genannten malerischen Ahnherren, so etwas wie versteckte Sensibilität. Daß, wenn Schlangenbader die Malwut überkommt, er sich nicht an das Rechteck der Leinwand oder des Zeichenblatts hält, erläutern zwei Stühle aus seinem Atelier, die ihm unter die Pinsel geraten sind, Zeugnisse einer Unbedingtheit und einer

Verve, die vor nichts haltmacht. 

Vor nichts ist aber wohl doch zu viel gesagt.

Auch Punks werden älter, und es wird sich zeigen, ob die Verve dann zu neuen Ergebnissen führt. Der Schwung, der Anlauf ist da.

Eines Tages heißt es zum Sprung abheben.

 

Heinz Ohff, im Februar 1980

 

 


Immer wieder aufregend, besonders für den Künstler und die Grafikerin: 
der Druck des Kataloges im März 2016 bei Ruksaldruck in Berlin-Lankwitz


 

 

Kunst als Hingabe an das Leben

Vorwort im Katalog 

von Ariane Mhamood

Ein Hauch von Ölfarbe weht einem entgegen, wenn man vor dem Eingang zu Schlangenbaders Atelier in einem Wohnhaus aus der Gründerzeit im Berliner Ortsteil Friedenau steht – es riecht nach Malerei, nach geistiger Freiheit im Souterrain. 

 

Seit 1981 arbeitet der Berliner Künstler in der Niedstraße 14, im gleichen Haus, wo einst Karl Kautsky, Karl Schmidt-Rottluff, Uwe Johnson und vorübergehend auch die Mitglieder der Kommune 1 gelebt haben. Gleich nebenan, im Landhaus Nummer 13, das Günter Grass direkt nach dem Mauerbau erworben hatte, wohnte und arbeitete schon ab 1896 der damals hochgeachtete Marinemaler Hans Bohrdt. 

In unmittelbarer Nähe lebten zudem die Schriftsteller Max Halbe und Günter Weisenborn sowie der Maler Leonard Sandrock. Erich Kästner hatte hier über viele Jahre sein Büro.

Die Niedstraße ist also eine – nicht nur für Friedenau - besondere Straße, die mit dem Leben und Wirken zahlreicher Künstler, Schriftsteller, Wissenschaftler und Politiker verbunden ist, deren Aura bis heute nachwirkt.

 

Schmidt-Rottluff, Expressionist und Mitbegründer der „Brücke“, hat die künstlerische Arbeit von Schlangenbader unverkennbar beeinflusst, sind doch seine farbgewaltigen, ausdrucksstarken bis schrillen Bilder auch geprägt von Maximen der Expressionisten.
Schlangenbader als Neoexpressionist oder – wie der Berliner Kunsthistoriker Volkhard Böhm meint – als expressiver Realist?  

 

Schlangenbader, geboren 1953in Berlin, seiner Lieblingsstadt, die er nur vorübergehend für Ausstellungen in Hamburg, Wien, New York, Moskau, Mailand oder Miami Beach und für Studienreisen durch Europa verlässt, hat von 1976 bis 1982 an der Hochschule der Künste Berlin (heute UdK) studiert und war Meisterschüler bei Martin Engelman.
Sein Leben und seine Seele hat er der Kunst verschrieben und arbeitet fast täglich in seinem Friedenauer Atelier, in dem sich die (zum Teil noch nicht getrockneten) Leinwände dicht an dicht drängen und die Wände in Salonhängung mit Malerei, Grafik und Objekten angefüllt sind.
Viele seiner Arbeiten haben dieses Atelier noch nie verlassen und in den Grafikschränken schlummern zahlreiche weitere Schätze, denn Schlangenbader ist nicht nur Maler, sondern auch Grafiker und Zeichner und erfindet zudem phantasievolle bis bizarre Objekte und originelle Collagen mit Relikten aus seiner Biografie. 
Dennoch ist vor allem die Leinwand das Medium, das „Schlachtfeld“, auf dem der Künstler sich mit den Phänomenen und Abgründen, aber auch mit der Schönheit des Daseins mit der ihm eigenen Leidenschaftlichkeit und Bedingungslosigkeit auseinandersetzt, die ihm schon der Kunstkritiker Heinz Ohff 1980, in seiner Zeit als Punkmaler, zugeschrieben hat. Die Tradition der Neuen Wilden mit ihrer expressiv-abstrakten, farbkräftigen und heftig ausgeführten Malerei hat Schlangenbader als Punkmaler Ende der 1970er Jahre weiter ausgereizt und seine „Malwut“ – im damaligen Zeitgeist – ins Extrem getrieben. 

Ohff hat seinerzeit die Frage gestellt, ob diese Verve ein Anlauf sein könnte, der später zu einem Sprung führen würde. Dies hat sie zweifellos, denn der Künstler hat in seiner mittlerweile 40jährigen Wirkungszeit nicht nur seinen eigenen Stil etabliert, er ist ihm auch kompromisslos treu geblieben. 

 

Thematik, Farbgebung und Symbolsprache der Bilder tragen seine unverkennbare Handschrift – eine Handschrift, die sich seit den früheren Arbeiten leicht verändert haben mag, die aber dennoch stets zwischen Extrem und Anmut changiert. Selbst in der Darstellung von Abgründen des menschlichen Daseins, denen sich der Künstler unerbittlich stellt, liegt etwas Erhabenes, Entrücktes –eine „versteckte Sensibilität“ (Ohff).

Aus vielen seiner Bilder blicken Augenpaare (manchmal auch nur ein Auge oder gleich drei), wilde, verträumte, glückliche oder leidende. Köpfe sind das meistbearbeitete Motiv von Schlangenbader, für den der Kopf der Ort der Empfindungen und der Seele ist. Dort seziert er das Seelenleben des Menschen – der Kopf als Spiegel der Gedanken, der Sehnsüchte und Ängste, mit denen der Betrachter unmittelbar konfrontiert wird. Expressiv sind diese Köpfe und entrückt zugleich – ein künstlerischer Balanceakt zwischen subtiler Annäherung ans Thema und dessen farbkräftiger und formdynamischer Umsetzung. Insofern bewegen sich die Bilder Schlangenbaders in einer Art Schwebezustand: Die Aussage des Künstlers ist konkret und dennoch spürt der Betrachter angesichts des für Schlangenbader typischen Bilduniversums ein Mehr an philosophischer Komplexität, sind doch seine Arbeiten auch immer eine Auseinandersetzung mit der Menschheit und der Welt.

Schlangenbader ist ein Großstadtmaler, der gleichermaßen in der Tradition der Expressionisten wie der Neuen Wilden steht, seine Bilder sind grenzenlos und präzise zugleich wie Porträts von Karl Schmidt-Rotluff und erinnern in ihrer intensiven Farbgebung und Urbanität an Ernst Ludwig Kirchner, frühere Arbeiten zeigen u. a. Anklänge an Paul Klee. Auch scheinen Ähnlichkeiten mit dem Werk des früh verstorbenen amerikanischen Künstlers Jean-Michel Basquiat unverkennbar. 


Essentiell für Schlangenbaders Malerei ist die intensive Arbeit mit der Farbe, wobei die Verwendung von Ölfarbe zwar dominiert, aber keineswegs festgelegt ist, auch Acryl wird verwendet oder beides zugleich. Mit dem umfangreichen grafischen Werk Schlangenbaders hat sich unlängst der Berliner Kunsthistoriker Volkhard Böhm auseinandergesetzt und kommt zu dem Ergebnis, dass der Künstler sich „vor allem in der Graphik […] an keinen Stil gebunden [fühlt]“. (siehe auch S. 8)

Schlangenbader hat seine Kunst selbst einmal als „gemalten Rock’n Roll“ bezeichnet – eine konzeptionelle Verflechtung von Leben, Malerei und Musik, die sich in seinen gleichermaßen urbanen wie universellen Bildern widerspiegelt. Über die Jahre seiner künstlerischen Arbeit hat er eine eigene Ikonografie entwickelt, das Schlangenbader-Universum – fliegende Leiber, Herzen, Phalli, Totenköpfe, Waffen, interstellare Flugkörper, Planeten, hybride Gebilde, Berlinsymbole und vieles mehr. Diese Bildelemente ziehen sich wie ein roter Faden durch die verschiedenen Schaffensphasen. Seine Bilder entstehen im Malprozess zwar spontan und intuitiv, sie können aber auch das Ergebnis mehrmaliger Übermalung und Überarbeitung sein. Dieser Prozess kann sich manchmal über Jahre, sogar Jahrzehnte, erstrecken (die Leinwand so kostbar wie einst Pergament), alte Farbschichten verworfener Bilder schimmern wie bei Palimpsesten durch das neue Bild hindurch und werden zu dessen Bestandteil.

Schlangenbaders Leben als Künstler ist allumfassend – er ist Maler, Musiker, Dichter, Philosoph – ein Zeitgeist, der das Handeln, Denken und Fühlen seiner Zeitgenossen umkreist und aus der bizarren Schönheit und dem Irrsinn des Menschseins die Inspiration für seine Bilder bezieht.
Ihn treiben die Neugier und der Anspruch, seine Zeit durch Kunst zu begreifen und zu kommentieren, zu immer neuen kreativen Taten.
Als Künstler ist Schlangenbader zwar ein bedingungsloser Individualist, jedoch einer, der die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern sucht, sei es in Form von Gemeinschaftsbildern, die er seit 6 Jahren zusammen mit Larissa Nod erarbeitet, oder als (Mit)initiator von Gemeinschaftsausstellungen. Zu nennen sind hier vor allem seine langjährige aktive Mitgliedschaft im Verein Berliner Künstler (VBK), seine inzwischen bereits 20jährigeMitarbeit in der Kalendergruppe des von Helga Ntephe initiierten Grafikkalenders „12 Monate 12 Originale“ und die inzwischen ebenfalls bereits seit 20 Jahren regelmäßig stattfindenden Ausstellungen in der Berliner Galerie Spandow.

 

Als Mitbegründer der Künstlergruppe „Schwarzmalerei“ zusammen mit Theresa Beitl und Barbara Czarnojahn hat er ein leidenschaftliches Manifest für die Farbe Schwarz verfasst – „Schwarz ist nicht das Gegenteil von Weiß, sondern seine Wiedergeburt.“
Zudem hat Schlangenbader aus der konzeptuellen Weiterentwicklung eines Akt-Zeichnens im Verein Berliner Künstler im Jahr 2010 die mehrteilige und umfassende Gemeinschaftsausstellung „AKTionale – das nackte Sein“ ins Leben gerufen, der 2010 und 2014 in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei & Galerie Flierl viel öffentliche Aufmerksamkeit zuteil wurde. Thematisch geht es in diesem Projekt um existenzielle Grenzerfahrungen, hier das Nacktsein als ein sich Ausgeliefertfühlen, Erfahrungen also, die das Leben oder die Lebensphilosophie einschneidend verändern können. 
Als Initiator und Kurator hat Peter Schlangenbader zu diesem Thema zahlreiche Positionen gesammelt und als Künstler selbst bei den Gemeinschaftsausstellungen mitgewirkt.

Mit der Künstlergruppe „Brut Interstellar“ widmet sich Peter Schlangenbader seit 2013 dem Universum und dessen Bedeutung als Ort, an dem andere Gesetzmäßigkeiten gelten und der Mensch noch selten Gast ist, sich dort aber womöglich eines Tages niederlassen muss, wenn das Experiment Menschheit auf der Erde gescheitert ist. Das Konzept von „Brut Interstellar“ basiert auf einer philosophisch freigeistigen Auseinandersetzung mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Menschheit und schließt einen humorvollen Blickwinkel dabei nicht aus.

 

Diese Vielfalt und Vitalität seines künstlerischen Wirkens zeigt, dass Schlangenbaders Kunst nicht ohne ein tiefgreifendes Gedankenfundament existieren kann. Seine Bilder sind gemalte Philosophie, hinterfragen sie doch die Bedingungen und Perspektiven des Daseins immer wieder neu und finden eine Bildsprache für das Ringen mit dem Dasein. Ist das Universum am Ende die einzige Lösungsmöglichkeit für die von der Menschheit über Jahrtausende geschaffenen Probleme? 


Vorerst ist und bleibt Berlin die Landschaft, die Schlangenbader täglich durchstreift. Seine Malerei ist so schonungslos und direkt wie diese Stadt, seine Inspirationsquelle das menschliche Sein in einer zunehmend komplexer und unbegreifbarer werdenden Welt. Insofern pendelt auch Schlangenbaders Kunst zwischen Euphorie und Melancholie, zwischen Faszination und Resignation  – all das in seinem künstlerischen Refugium im Souterrain dieses Wohnhauses in Friedenau. 

 

Und so ist es sicherlich kein Zufall, dass die beiden leidenschaftlichen Verleger Hermann Ebling
und Evelyn Weissberg das für sie einzigartige „Schlangenbader-Universum“ seit einigen Jahren umkreisen. In ihrer „edition Friedenauer Brücke“ haben sie nun, gemeinsam mit dem Künstler, diesen Katalog herausgegeben, der mit mehr als 200 ausgewählten Arbeiten einen erstmaligen Einblick in dessen umfassendes Gesamtwerk bis in die jüngste Gegenwart erlaubt.

 

 

Berlin, im Januar 2016 


Stadtteilzeitung 132  Juni 2016

von Sigrid Wiegand 

Schlangenbader – Das nackte Sein 

Dada und Performance sind noch nicht ausgestorben in Friedenau, folgt man den Aussagen des Malers Schlangenbader über seine Arbeitsmethode, wenn er Serien gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin produziert und sich von Punkmusik inspirieren lässt. Es sei wie auf einem Schlachtfeld, breche aus ihnen raus, man sei völlig erledigt. Performance. 

Mit 20 Jahren beginnt er seine Ausbildung, zuerst als Porzellanmaler bei der KPM, und beendet sie 1982 als Meisterschüler bei der HdK. Ende der Siebziger galt Schlangenbader als Punkmaler, wurde in der Nachfolge der „Neu- en Wilden“ gesehen und hat dar- aus seinen eigenen Stil entwickelt, als gemalten Rock'n Roll hat er ihn einmal bezeichnet. Der Kunsthistoriker Volkhard Böhm nennt ihn einen Künstler, der sich zwischen expressivem Realismus und dem zeichenhaften Informel bewege. 

„Die Leinwand ist mein Universums-Brot, meine geistige und philosophische Herausforderung und Heimat. Jedes Bild will nach seinen eigenen Gesetzen erkämpft und erarbeitet werden. Meine Gedanken treibe ich durch Zeichnungen bis zur Inspiration. Ich übermale meine Bilder Tage – Wochen – Monatelang. Manchmal sogar Jahrelang. Dieser Prozess der durchschimmernden Farbschichten läßt sie reifen. Das Endergebnis soll die Sinne gradlinig wie ein Faustschlag treffen“. (Schlangenbader) 

Und er malt nicht nur, er ist auch Grafiker und Zeichner, macht Collagen und baut bizarre Objekte. Er schreibt Gedichte – schonungslos, über den Zustand der Welt, den Zustand des Lebens, ohne Netz und doppelten Boden. Und trotzdem Liebe und Glücklichsein. 

Und er ist auch ein Rock'n Roller, spielt das Schlagzeug und singt in seiner Band, die einmal „Eisenstein“ hieß und heute „Brut Interstellar“: „Die Menschheit wandert aus zu den Sternen“. 

Hermann Ebling und Evelyn Weissberg von der edition Friedenauer Brücke haben gemeinsam mit dem sehr geschätzten Künstler einen Katalog mit mehr als 200 seiner Arbeiten herausgegeben, der einen erstmaligen Einblick in sein Gesamtwerk bietet. 

 

Am 18. Juni 2016 wird er ab 16 Uhr in der Musikbrauerei in der Greifswalder Straße 23A in Prenzlauerberg vorgestellt. Es wird eine Buchpräsentation, eine Ausstellung und: eine Performance - eine viel versprechende Gelegenheit, den genialen Künstler und sein faszinierendes Werk kennenzulernen! 


Pop-up Ausstellung für nur einen Tag am 18. Juni 2016 in der Musikbrauerei anlässlich des neuen Kataloges.    

 Wir fanden es großartig!!!!

 

 Eisenbahnüberführung

(Friedenauer Brücke) 1914 

von Ernst Ludwig Kirchner

im Logo

  

© Gestaltung der Bücher, 

der Verlags-CI und der Homepage:

Evelyn Weissberg

https://www.evelynweissberg.de

 

Stand: MÄRZ 2024